Hannover Messe: Bremssattel aus dem 3D-Drucker

Fraunhofer-IAPT zeigt auf dem Hamburger Gemeinschaftsstand weltweit größtes generativ gefertigtes Funktionsbauteil aus Titan

Hannover Messe: Bremssattel aus dem 3D-Drucker

Einen Meilenstein in der addititiven Fertigung in der Automonilindustrie zeigt das Hamburger Fraunhofer-IAPT (Fraunhofer-Institut für Additive Produktions Technologien) auf dem Hamburger Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe. In diesem gemeinschaftlichen Projekt, für das sich die Volkswagen Konzernmarke Bugatti die weltweit anerkannten 3D-Druck-Experten des Fraunhofer-IAPT (früher Laser Zentrum Nord) mit an Bord holte, wurden die Welten der digitalen Konstruktion und Produktion ganz konsequent miteinander vernetzt. Ergebnis ist das weltweit größte jemals generativ gefertigte Funktionsbauteil aus Titan. Der neue 8-Kolben-Monoblock-Bremssattel ist zudem auch der weltweit erste Automobil-Bremssattel, der aus dem 3D-Drucker kommt. Wirtschaftssenator Frank Horch eröffnete den Hamburger Gemeinschaftsstand: "Hamburg hat in den vergangenen Jahren die Infrastruktur für die Zusammenarbeit zwischen Forschung  und Wirtschaft gezielt ausgebaut, um so die wissensbasierte Wertschöpfung zu stärken.Wir sind stolz darauf, dass wir auf der weltgrößten Industriemesse ein Leuchtturmprojekt des 3-D Drucks präsentieren können." Die Zweite Bürgermeisterin und Wissenschaftssenatorin, Katharina Fegebank, wird am Mittwoch Abend auf dem Hamburg Empfang sprechen: "Die Zukunft eines Standorts liegt in Forschung und Innovation sowie guter Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. In Hamburg haben wir in den letzten Jahren viel auf die Beine gestellt."

"Das Fraunhofer IAPT ist eine von vielen herausragenden wissenschaftlichen Einrichtungen, mit denen wir im Laufe der Jahre eine sehr gute Kooperation aufgebaut haben", erläutert Frank Götzke, der als Leiter Neue Technologien bei Bugatti für die Werkstoff- und Fertigungstechnolgie-Entwicklung, die Virtuellen Technolgien und das Technologiemanagement der Marke verantwortlich ist. "Dort verfügte man bereits aus sehr vielen weiteren Projekten, hauptsächlich mit der Luftfahrtindustrie, über ein einzigartiges Know-How und eine ausgereifte Anlagentechnik gerade auch im Bereich der Titan-Verarbeitung." Die Hamburger Produktionswissenschaftler haben in den vergangenen Jahren auch bereits eine ganze Reihe an nationalen und internationalen sehr anerkannten Innovationspreisen für deren Arbeiten mit der Industrie erhalten. "Die Zusammenarbeit mit Bugatti ist ein entscheidendes Leuchtturmprojekt für uns", ergänzt Prof. Dr.-Ing. Claus Emmelmann, der Leiter des Fraunhofer-IAPT.

Das Fraunhofer IAPT ist einer von insgesamt 11 Ausstellern auf dem Hamburger Gemeinschaftsstand in der Halle 2 "Research & Technology". Am Stand A 26 präsentieren sich unter der Überschrift „future Hamburg“ das Deutsche Elektronen-Synchrotron DESY, die European XFEL GmbH, das Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie IME ScreeningPort, das Fraunhofer - Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen CML, die Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT, die Hamburg Innovation GmbH, Hamburg Invest, die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg (HAW Hamburg), die Orokoko GmbH, die Technische Universität Hamburg TUHH und das ZAL Zentrum für Angewandte Luftfahrtforschung GmbH. Organisiert wird der Stand von Hamburg Invest, der One Stop Agency für Ansiedlungen und Investitionen in Hamburg. Geschäftsführer Dr. Rolf Strittmatter: "Hamburg hat eine lange Tradition als Innovationsstandort. Viele bedeutende bedeutende Verfahren und Produkte wurden an der Elbe entwickelt. Und auch heute ist Hamburg einer der bedeutendsten Entwicklungsstandorte in Deutschland. Das werden wir in Hannover zeigen."

Die HANNOVER MESSE ist der Ort, um die rasante Entwicklung von Industrie 4.0 und ihren Nutzen zu erleben“, sagt Marc Siemering, Senior Vice President Industry, Energy, Logistics, Deutsche Messe AG. "Die führenden Hersteller von Automatisierungstechnik, die weltweit wichtigsten Robotik-Unternehmen sowie globale IT- und Software-Konzerne machen Hannover zum globalen Hotspot für Industrie 4.0." Neben dem Hamburger Gemeinschaftsstand gibt es auf der Hannover Messe weitere Aussteller aus Hamburg in den jeweiligen Industriehallen. Chevron, Jungheinrich, Still oder TÜV Nord sind nur einige von ihnen.

Fraunhofer IAPT
Die LZN Laser Zentrum Nord GmbH wurde zum 1. Januar 2018 in die Fraunhofer-Gesellschaft als Fraunhofer-Einrichtung für Additive Produktionstechnologien IAPT, kurz Fraunhofer IAPT, eingegliedert und ist als 70. Institut Teil der Fraunhofer-Gesellschaft, die eine der führenden Organisationen für angewandte Forschung mit ca. 25.000 Mitarbeitern/innen in Europa ist. Das Fraunhofer IAPT hat sich aus der LZN Laser Zentrum Nord GmbH und Teilen des Instituts für Laser- und Anlagensystemtechnik der Technischen Universität Hamburg als eine der weltweit führenden Einrichtungen im wissenschaftlich-industriellen Technologietransfer im 3D-Druck gegründet, und ist in der Forschung und in der Entwicklung der Additiven Produktionstechnologien mit den Schwerpunkten Design, Prozess und Fabrik mit ca. 100 Mitarbeiter/innen an den Standorten Hamburg und Lüneburg tätig. Im Fokus steht die Anwendung additiver Technologien im Flugzeug-, Fahrzeug-, Schienenfahrzeug-, Schiff-, Werkzeug- und  Maschinenbau sowie der Medizin- und Kunststofftechnik für die Serienfertigung im Sinne des Rapid und Bionic Manufacturing. Das Fraunhofer IAPT verfolgt dabei das Ziel, seine Kunden für die additive Serienfertigung mit einzigartiger technisch konstruktiver Leistungseffizienz sowie höchster Qualität und Kosteneffizienz im Produkt zu befähigen und über anwendungsorientierte Forschung neue profitable Geschäftsfelder mit Alleinstellungsmerkmalen zu erschließen.