Ausbau der Beziehungen mit Japan

Hamburgs Kirschblütenprinzessin im Gespräch mit Unternehmern

Ausbau der Beziehungen mit Japan

In dieser Woche steht Hamburg ganz im Zeichen Japans: Zum Auftakt der Woche laden HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH, Handelskammer Hamburg und Deutsch-Japanische Gesellschaft zu Hamburg e.V. Unternehmer morgen zum Gespräch mit der 26. Hamburger Kirschblütenprinzessin in die Handelskammer ein. Das Motto: Kirschblütenprinzessin – Zwischen Popstar und Diplomatin. Am Japan-Tag, dem 14. Mai, feiert die japanische Gemeinde Hamburgs Gastfreundschaft mit dem traditionellen Kirschblütenfest. Am Abend lädt der japanische Verein Nihonjinkai Hamburg zum Feuerwerk über der Alster ein. Und am Nachmittag präsentiert das Land der aufgehenden Sonne in Planten un Blomen die Vielfalt seiner Kultur mit Schwertkampf, japanischen Künstlern und Musikern. Welche bedeutende Rolle Hamburg als Standort für japanische Unternehmen hat, zeigt sich auch anhand der Expansion des Olympus-Konzerns an seinem Hamburger Unternehmenssitz mit 700 Mitarbeitern.

"Mit gut 100 japanischen Firmen und mehr als 7.000 Beschäftigten spielt die Metropolregion Hamburg für die japanische Wirtschaft eine wichtige Rolle", sagt Heinrich Lieser, Vorsitzender der Geschäftsführungen der HWF Hamburgische Gesellschaft für Wirtschaftsförderung mbH und der HMG, Hamburg Marketing GmbH. Japanische Unternehmen, die Niederlassungen in Hamburg betreiben, nutzen Hamburg überwiegend als Logistikzentrale für den Vertrieb ihrer Waren in Nord-, Mittel- und Osteuropa. NYK Line und Olympus sind sogar Mitglieder der Logistik-Initiative Hamburg. "Die japanischen Unternehmen sind für uns von großer Bedeutung", beschreibt Lieser die Gegenseitigkeit des Interesses. Dass die Japaner das Leben der Hamburger nicht nur wirtschaftlich, sondern auch kulturell bereichern, zeigt die Städtepartnerschaft mit Osaka ebenso wie am 14. Mai das traditionelle Kirschblütenfest mit Feuerwerk ab 22.30 Uhr über der Alster.

Wie außergewöhnlich die wirtschaftlichen Beziehungen sind, wird an einer Sonderrolle Hamburgs deutlich: Die Hansestadt ist eine von nur drei Städten weltweit, die das von der einflussreichen Japan Cherry Blossom Association in Tokyo verliehene Recht besitzt, eine Kirschblütenprinzessin zu wählen. Gerade im März war die amtierende 26. Hamburger Kirschblütenprinzessin und Städtebaustudentin Annika Schulze zum Amtsantrittsbesuch in Tokyo und in Hamburgs Partnerstadt Osaka, wo sie eine neue Allee von 3.000 Kirschbäumen eingeweiht hat. Morgen Abend wird sie als Botschafterin mit einem Bildvortrag Vertreter deutscher und japanischer Unternehmen über ihre Reiseeindrücke informieren. 

Gerade erst hat der japanische Olympus-Konzern seine europäischen Medizintechnik-Kompetenzen am Unternehmenssitz in Hamburg (700 Arbeitsplätze) gebündelt. Unter dem Namen "Olympus Surgical Technologies Europe" wird seit April dieses Jahrs ein Firmengeflecht von der Hansestadt aus geführt. Dafür haben sich die Olympus Winter & Ibe GmbH, die Celon AG sowie Olympus Medical Products Czech zu einem gemeinsamen Auftritt unter einer neuen Dachmarke zusammengeschlossen.  

Hamburg gehört seit Jahrzehnten zu den führenden Standorten für japanische Firmen in Deutschland. Bereits in den 60er Jahren kamen die ersten japanischen Unternehmen – u.a. 1962 Panasonic ,1963 Olympus und 1968 Sharp - in die Hansestadt. Tatsächlich ist Hamburg als japanischer Brückenkopf in Zentraleuropa prädestiniert: Mit einer Fläche von 755 km² zählt Hamburg zu den dynamischsten Wirtschaftszentren. Moderne Dienstleistungen im Logistik- und Mediensektor und innovative Produkte auf Gebieten wie Life Sciences, Medizintechnik, Luft- und Raumfahrt, Nanotechnologie und zunehmend regenerative Energien prägen neben dem traditionellen Handel die Wirtschaft. Dabei ist der Hamburger Hafen das Herzstück des Handels.

Neben großen Wirtschaftsunternehmen hat die Hansestadt auch kulinarisch einiges zu bieten. In Hamburg-Eppendorf verwöhnt das Zipang Restaurant seine Gäste mit traditioneller japanischer Küche und überrascht mit der innovativen, weltweit bekannten Fussion-Kochkunst.

Ein Grund, warum die japanische Wirtschaft in Hamburg weiter ausbauen will. "Die Metropolregion Hamburg bietet sich besonders aufgrund der optimalen Lage für die wachsenden Märkte in Mittel- und Osteuropa an", sagt Heinrich Lieser. "Hier hat die Metropolregion Hamburg gute Chancen, ihre Rolle für die japanische Wirtschaft als Logistikzentrum im Norden Europas weiter auszubauen."