Stiftung EU-LAC bringt Dynamik

Kompetenzzentrums für Lateinamerika und die Karibik in der Hansestadt

Stiftung EU-LAC bringt Dynamik

Hamburgs Werben um Direktinvestitionen aus der Region Lateinamerika und Karibik zeigt beispielhaft, wie die Hansestadt ihre Standortqualitäten weltweit bekanntmacht – und erfolgreich Unternehmen anzieht. Bereits seit Jahrhunderten sind Südamerika und Hamburg eng verbunden, nicht nur durch den Hafen. Die Metropole erhält jetzt einen weiteren Trumpf, der sie für lateinamerikanische Firmen noch attraktiver macht: Ende 2011 entsteht in Hamburg die Lateinamerika-Karibik-Stiftung der Europäischen Union, kurz EU-LAC-Stiftung. Einer der erhofften Effekte dieser Gründung ist, dass sich das Umfeld für lateinamerikanische Unternehmensansiedlungen in Hamburg weiter verbessern wird.

EU-LAC-Stiftung mit europaweiter Ausstrahlung

Die EU-LAC-Stiftung ist ein Kompetenzzentrum mit europaweiter Ausstrahlung. Die noch zu konkretisierenden Aufgaben liegen in folgenden Bereichen: Stärkung der Zusammenarbeit zwischen EU- und LAC-Staaten, Förderung des gegenseitigen Verständnisses und Umsetzung der bei den EU-LAC-Gipfeltreffen beschlossenen Prioritäten. Damit können Aktivitäten wie Seminare, Konferenzen, Ausstellungen, Veröffentlichungen, Fortbildungen und Öffentlichkeitsarbeit realisiert werden.

Desweiteren stehen die Förderung von Studien sowie das Vernetzen der Akteure aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Kultur im Fokus. Die Entscheidung, die EU-LAC-Stiftung in Hamburg anzusiedeln, fiel im Januar 2011 während des EU-LAC-Gipfeltreffens in Madrid. Der Zusage war ein Bewerbungsverfahren vorausgegangen, bei dem sich Hamburg gegen Paris und Mailand durchsetzte.

Designierte Präsidentin  der EU-LAC Stiftung ist die frühere EU-Kommissarin Dr. Benita Ferrero-Waldner. Designierter geschäftsführender Direktor ist Jorge Valdez, derzeitiger peruanischer Botschafter bei der Europäischen Union.

Investitionen in Logistik, Luftfahrt und Erneuerbare Energien

Eine Reihe Firmen mit starkem Lateinamerika-Bezug sind bereits in der Hansestadt: Die Hamburg Süd Group ist mit der Reederei Aliança unter brasilianischer Flagge in der Containerschifffahrt unterwegs – und mit Aliança Bulk (Aliabulk) in der Massengut- und Produktentankerfahrt. Die chilenische Reederei CSAV hat ihren Stützpunkt für Europa, Skandinavien und die Mittelmeerregion in Hamburg. Der brasilianische Organgensaft-Exporteur CitroSuco organisiert von Hamburg aus den europäischen Vertrieb.

Erste kleine und mittelständische Unternehmen aus Mexiko, Uruguay oder Chile ziehen nach und lassen sich in Hamburg nieder. Mit weiteren Investments ist zu rechnen. Luftfahrt und Erneuerbare Energien sind wichtige Branchen, in denen Ansiedlungen aus der Region Lateinamerika und Karibik auf der Tagesordnung stehen. Mit Brasilien gibt es zum Beispiel gemeinsame Interessen in der Luftfahrtindustrie. Bei den Erneuerbaren Energien spielt Mexiko eine wichtige Rolle.

Erfahrene Partner ebnen Wege nach Hamburg

Ansprechpartner bei allen Ansiedlungs-, Expansions- und Umstrukturierungsvorhaben ist die HWF Hamburg Business Development Corporation, die ihren Service kostenlos und vertraulich anbietet. Eines ihrer Ziele heißt: mehr Ansiedlungen aus Lateinamerika und der Karibik. Eine Besonderheit gilt für brasilianische Unternehmen; sie können auf ihrem Weg nach Norddeutschland bereits in ihrem Heimatland von zwei ehrenamtlichen HamburgAmbassadors und bald einer Hamburg-Repräsentanz Unterstützung erhalten. Wer vor Ort in Hamburg Rat und Tat benötigt, wird im Europäischen Handelszentrum für Lateinamerika (EZLA) fündig, bei dessen Ausbau auch die HWF hilft. Das Konzept des EZLA sieht vor, das Know-how von Fachleuten zu bündeln sowie ein Business Center, einen Showroom und ein Distributionszentrum aufzubauen und Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Das alles zeigt: Firmen mit Interesse an einer Ansiedlung in Hamburg können auf viele erfahrene Partner zählen.